merzburg – "hic sunt dracones"

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eine private naturdoku

Sandkasten

29. Juli 2014 | Comment

Mit Haus und Kind(ern) entsteht schnell der Wunsch nach einem Spielbereich. Nachdem wir zuerst ein Spielhäuschen aufstellen wollten, wurde daraus relativ schnell ein Sandkasten.

Aber Sandkasten ist nicht gleich Sandkasten. Entsprechend mussten wir auch eine Weile prüfen und überlegen, was wir wollen… und trotzdem hatten wir im ersten Anlauf Müll gekauft. Das war so ein „Brettli-Sandkasten“ aus dem Baumarkt. Sah auf den Bildern ganz ok aus, aber die Enttäuschung kam schnell: Massiv viel kleiner als man sich das vorstellt und von einer himmeltraurigen Qualität: das Holz war schon von Anfang an pflotschnass und kurz vor dem verfaulen. Geschnitten war es so schlecht, dass es mehr Holzsplitter als Holz war. Unverantwortlich, Kinder auf so etwas spielen zu lassen.

Also das ganze von vorne… und zum Schluss gekommen, dass ich selber einen Sandkasten bauen werde.

Zuerst also ein paar Eckpunkte des fertigen, selbstgebauten Sandkastens:
– 2.15 m x 2.15 m Fläche
– Holzbalken à 2m x 26cm x 15cm
– zirka 500 kg Sand (es fehlen aber noch ca 150kg)
– 200 kg Rundkies
– 25 kg Splitt
– zirka 35 Stunden alleine in die Holzbearbeitung investiert um eine schöne, splitterfreie Oberfläche zu haben
– zirka 10 Stunden Erdarbeiten
– zirka 1.5 Monate Bauzeit

Materialkosten:
– 280 Fr. für Holzbalken
– 180 Fr. für Sand (bis jetzt)
– 40 Fr. Rundkies
– 10 Fr. Splitt
– 40 Fr. für Trennvliese
– 50 Fr. Verbrauchsmaterial (Schleifrollen, -papier, usw)

neu angeschaffte Werkzeuge:
– 100 Fr. Schleifmaschine
– 25 Fr. Hobel

es fehlt noch:
– eine gute, passenende und funktionale Abdeckung (Eigenbau)
– Instandstellen der Umgebung (Rasen) und entsorgen des Aushubs

 

WARNUNG: Dies ist keine Anleitung, wie man einen Sandkasten bauen soll, sondern ein Bericht darüber, wie ich es gemacht habe. Ich habe vermutlich mehr Fehler gemacht, als mir bewusst sind, und weise auch nicht ausdrücklich auf die mir bekannten Fehler hin.

Nun ein paar kommentierte Bilder:

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Erste Auslegeordnung der noch unbearbeiteten Holzbalken. Der ursprünglich gekaufte Brettlisandkasten hätte hier dreimal drin Platz gehabt…

 

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Unbearbeiteter Holzbalken. Laut dem Typ aus der Sägerei hätte es gereicht, die Oberfläche „miteme Rutscherli bizeli drüberschmirgle“… aber denkste. Diese Oberfläche hätte den Spass am Sandkasten sehr schnell verdorben.

 

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Die Hauptbearbeitungsschritte: Zuerst mit einem Hobel die Balken auf drei Seiten schön gehobelt und die Kanten abgerundet. Dann jeweils zuerst mit 80er-, danach mit 180er-Schleifpapier schön glatt und seidenweich geschliffen. Ich würde diese Schritte nicht mehr selber machen, sondern direkt in der Sägerei in Auftrag geben. Der Aufwand war enorm, aber man lernt dabei einiges über das Holz.

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Das Resultat kann man auf diesem Schneckenbild erahnen.

 

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Erste Grabungsarbeiten und das Resultat. Hier hatte ich Hilfe von meinen Schwiegervater Raymond, der unbedingt den ganzen Aushub machen wollte 😉

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…sowie das erste Spielen im neuen „Sandkasten“ 😉 Die grossen Steine, die auf den oberen Bildern noch in der Erde sichtbar sind, wurden alle aussortiert.

 

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Der endgültige Aushub. Wie sich nach dem ersten Test mit den Balken herausstellte, war der erste Aushub zu klein und zu wenig tief. Daher wurde er auf der linken Seite bis zum Lichtschacht/Weg verlängert. Auch die anderen Seiten wurden leicht vergrössert.

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA
Die erste Schicht Rundkies. Diese Kiesschicht soll verhindern, dass sich das Wasser bei Regen im Sandkasten staut.  Natürlich wurde auch hier gespielt 🙂

 

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Der erste Sitztest mit Holzbalken.

 

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Hier die beiden Vliessorten. Das Schwarze ist ein zurechtgeschnittenes allgemeines Trennvlies, das wasserdurchlässig ist. (War eigentlich ein Fehlkauf, da das Wasser viel zu schlecht abläuft. Daher habe ich es zum „Balkenschutz“ benutzt.) Das helle, sandfarbene ist ein spezielles „Sandkastenvlies“. Es verhindert, dass von unten Unkraut in den Sandkasten wächst und sich die Erde mit Sand mischt. Ausserdem ist es wasserdurchlässig, damit der Sandkasten nicht zum Teich wird.

 

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Der fertige Sandkasten ohne Sand. Das schwarze Vlies in der Mitte ist nur zum Schutz des Sandkastenvlies‘  und wurde nachher natürlich wieder entfernt. Auf diesem Bild auch zu sehen, wie die Balken mit Erde und Split eingegraben wurden. Damit das Holz nicht immer in der nassen Erde liegt, habe ich eine Schicht Split eingesetzt. Zwischen Split und Erde ist das schwarze Vlies.

 

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Der erste Sand wird eingefüllt…

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…und gleich bespielt 😀 Auf diesem Bild sind die verschiedenen Sandsorten an den Farben zu sehen. Jeder Baumarkt hat seine eigenen Sandkastensande mit eigener Färbung. Wir hatten verschiedene Säcke gekauft, um die Qualität zu testen. Am Ende haben wir dann aber grosse Mengen Beachsand beim Kieswerk geholt.

 

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA
Der spielbereite Sandkasten 🙂

Beim ersten richtigen Spieltest fanden drei Kinder, drei Erwachsene und mehrere Spielzeuge inklusive grossem Bagger problemlos Platz. Genau wie es sein soll und gewollt war 🙂

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